Fördern und Fordern in der Ganztagsschule

Förderkonzept

Die große Heterogenität der Begabungen und Interessen in unseren Klassen macht flexible und differenzierte Formen des Unterrichtens erforderlich, die den Lernausgangslagen der Kinder besser gerecht werden.

Ein großer Teil dieser Kinder braucht in mehrfacher Hinsicht individuelle Unterstützung. Es fällt aber zunehmend auf, dass die Förderung der kognitiven Defizite nicht ausreicht um den Lernerfolg positiv zu beeinflussen. Immer häufiger fallen Kinder mit motorischen Defiziten und psycho-sozialen Schwächen auf. Oft korrelieren schulische Leistungen und auffälliges Verhalten sehr eng mit körperlichen Entwicklungsrückständen und motorischen Leistungsdefiziten.

Sportförderunterricht soll leistungsschwachen Kindern Möglichkeiten geben ihre motorischen Leistungen zu verbessern, ihre spezifischen motorischen Schwächen und Defizite auszugleichen und ihre sozialen und emotionalen Probleme zu verarbeiten. Der Sportförderunterricht dient der Steigerung der allgemeinen schulischen Lern- und Leistungsfähigkeit.

An unserer Schule konnten wir erste Erfahrungen im Bereich der musikalischen Frühförderung sammeln. Über die fachspezifischen Inhalte hinaus vermittelt die aktive Auseinandersetzung mit Musik weitreichende Kompetenzen. In der Musik verschmelzen motorische, sprachliche, kognitive, soziale und emotionale Prozesse, die sich gegenseitig bedingen.
"Musik machen" ist eng verknüpft mit Bewegung und Sprache. Durch das Bewegen zu Klängen und Rhythmen wird das Takt- und Rhythmusgefühl geschult. Beim Gesang werden Vokale und Konsonanten in ihrem rhythmischen Muster angeordnet und die sprachliche Fertigkeit gefördert. Je mehr Kontakt die Kinder mit Musik haben, umso wahrscheinlicher ist es, dass sie gut lesen und sprechen lernen. Eine kontrollierte Atemführung kann ebenfalls die Sprachkompetenz fördern.
Bewusste Bewegung nach rhythmischen Klängen geht ebenso mit erhöhtem Körperbewusstsein einher und steigert die individuelle Ausdrucksmöglichkeit.
Darüber hinaus erlangen die Kinder in Interaktion mit anderen Sozialkompetenz. Sie erfahren, dass ihre Rolle beim Musizieren wichtig ist für das Gelingen des Ganzen. Sie lernen sich einzufügen und erfahren zugleich eine Stärkung des Ich-Gefühls, wenn die eigene Fähigkeit zum Gelingen der Gruppe beiträgt.

Auch leistungsstarke Kinder und Kinder mit besonderen Begabungen brauchen besondere Anforderungen. Schulleben und Unterricht sollten sich so gestalten lassen, dass auch begabten Kindern eine unbeschwerte Persönlichkeitsentwicklung und eine optimale Entfaltung ihrer Begabungen ermöglicht wird. Ein begabungsfreundliches Klima kann geschaffen werden durch Bereitstellung von Lerninhalten, die über die vorgegebenen Lernziele hinausgehen, die dem schnellen und effektiven Auffassungsvermögen und dem hohen Arbeitstempo dieser Kinder gerecht werden. In Form von Binnendifferenzierung oder klassenübergreifenden "Pluskursen" (Enrichment). 

Für die Gruppe von Schülern und Schülerinnen, die Förderbedarf im Fach Deutsch haben, kommt es vorwiegend darauf an, die Sprachkompetenz und damit auch die Lese-/Verstehens-kompetenz sowie die Rechtschreib-/Schreibkompetenz des einzelnen Kindes aufzubauen.
Da beim Erlernen normgerechter Schreibweisen verschiedene Faktoren beteiligt sind (visuelle, sprechmotorische, schreibmotorische, kognitive und memotechnische), müssen grundsätzlich diese im Unterricht auch alle angesprochen werden, weil jedes Kind andere Auffassungsschwerpunkte hat. In kleinen klassenübergreifenden Gruppen arbeiten die Kinder gemäß ihrem individuellen Schwerpunkt.

Mathematische Begriffe entwickeln sich für jeden neu zu erlernenden Inhalt
a) auf der Ebene des konkreten Handelns über
b) die Ebene der bildlichen Darstellung hin zur
c) symbolischen Ebene.
Jedes der Kinder mit Förderbedarf im Fach Mathematik wird notwendigerweise auf der Ebene des konkreten Handelns abgeholt werden müssen. Dies gilt im besonderen Maße für die Schüler und Schülerinnen der unteren Jahrgangsklassen, in denen die Grundoperationen gekoppelt mit der Zahlbegriffserweiterung Themen des Mathematikunterrichts sind. Ganz individuelle zeitaufwendige Übungen in den Jahrgangsklassen 2 und 3 sind notwendig, um diesen Kindern den Anschluss an den Lernstand ihres Jahrgangs zu ermöglichen.

Die Verhaltensauffälligkeiten der meisten Schüler und Schülerinnen gehen einher mit Versagensängsten unter anderem beim Lesen, Schreiben und Rechnen. Das vorrangige Ziel muss also sein, diesen Schülern und Schülerinnen das Bewusstsein von Kompetenz und persönlicher Leistungsfähigkeit in den Lehrgängen zu vermitteln. Das kann bei diesen Kindern aber nur in ganz individueller Zuwendung und Hilfe geschehen.
Die meisten Schüler dieser Gruppe haben Probleme sich zu konzentrieren. Sie behindern nicht nur sich selbst an effektivem Lernen sondern auch die Klasse. Mit ihnen müssen Konzentrationsübungen durchgeführt werden, die kontinuierlich zu steigern sind.

Förderbedürftigkeit ausländischer Kinder

Einige Kinder benötigen wegen ihrer erheblichen Defizite in der deutschen Sprache zusätzlich zu den Förderstunden in Deutsch und Mathematik weitere Förderung in Deutsch als Zweitsprache. Hier werden Hör- und Sprechübungen der einfachsten Begriffe, die mit dem Inhaltsverständnis verknüpft werden müssen, Schwerpunkte der Förderung sein.
Organisationsformen des Fördern und Forderns
Im 1. und 2. Jahrgang geht es sehr stark um die Prävention. Hier wird individuell unterstützt, um Lerndefizite gar nicht erst entstehen zu lassen. Zeigt sich, dass ein Kind mit der situativen Unterstützung nicht genügend gefördert werden kann, erhält es Einzelförderung oder Förderung in der Kleingruppe.
Für die Förderung "Deutsch als Zweitsprache" erhalten die Kinder Einzelunterricht oder Unterricht in einer Kleingruppe parallel zum Unterricht.
Im 3. und 4. Jahrgang werden die Kinder im Förderband nach ihrem jeweiligen Förderschwerpunkt in Kleingruppen eingeteilt. Hier haben sie Gelegenheit den Stoff zu üben, zu vertiefen oder mit besonderen Anforderungen zu erweitern.
Die Lern- und Übungszeit bietet zusätzlich Raum und Zeit unter Anleitung der jeweiligen Fachlehrerin den Unterrichtsstoff selbstständig zu bearbeiten.
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