Adolf Reichwein

Adolf Reichwein - sein Leben in Daten

 
 
Adolf Reichwein Adolf Reichwein 1898 wird Adolf Reichwein am 3. Oktober als Sohn des Lehrers Karl Reichwein in Bad Ems geboren.
1904 zieht die Familie um nach Ober-Rosbach bei Friedberg in Hessen. Reichwein besucht die Dorfschule, die von seinem Vater geführt wird.
1908 ist Reichwein 10 Jahre alt und beginnt in Begleitung älterer Freunde seine Heimat zu erwandern. Er genießt das Leben als "Wandervogel", einer kritischen Jugend- bewegung der damaligen Zeit.
1917 im Februar nimmt Reichwein - wie die meisten seiner Generation - als Freiwilliger am 1. Weltkrieg teil und macht von der Kaserne aus sein Abitur am Realgymnasium in Friedberg.
1918 im Dezember wird Reichwein sehr schwer verwundet und ändert seine Einstellung zum Krieg gründlich.
1919 Reichwein beginnt in Frankfurt ein Studium in den Fächern Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik, Philosophie und Naturökonomie.
Adolf Reichwein
1920 Reichwein setzt sein Studium in Marburg fort. Er heiratet Eva Hillmann. Diese Ehe wird nach dem tödlichen Unfall ihres zweijährigen Sohnes Gert 1927 geschieden.
1921 Reichwein reicht seine Doktorarbeit über "China und Europa im 18. Jahrhundert" ein; am 15.02.1923 promoviert er zum Doktor der Philosophie.
1921 im August beginnt Reichweins Arbeit mit Jungarbeitern und Studenten; bis
1928 setzt er diese Arbeit für die Bildung junger Erwachsener und die Verständigung zwischen Arbeitern und Studenten auf unterschiedlichen Wegen fort.
1930 Reichwein wird Professor für Geschichte und Staatsbürgerkunde an der Pädagogischen Akademie in Halle/Saale.
1931 im Herbst tritt er in die SPD ein, weil er die Gefahr für die Demokratie erkennt, die von Hitlers NSDAP ausgeht.
1933 am 1.4. heiratet Adolf Reichwein Rosemarie Pallat, mit der er vier Kinder hat.
1933 nach der Machtübernahme Hitlers wird Reichwein in Halle entlassen. Er wird Dorfschullehrer in Tiefensee/ Mark Brandenburg.
1937 Reichwein veröffentlicht Schriften über seine Arbeit als Lehrer, die ihn als Reformpädagogen ausweisen.
1939 Reichwein geht als Leiter der Abteilung "Schule und Museum" am Museum für Deutsche Volkskunde nach Berlin.
1940 Reichwein arbeitet in der Widerstandgruppe "Kreisauer Kreis" mit, die ihren Namen von einem der Treffpunkte dieser Gruppe, dem Gut Kreisau des Grafen Helmuth James von Moltke, hat. Reichwein ist der bildungs- politische Kopf der Gruppe; er soll nach dem Krieg Kultusminister werden.
1944 Bei einem Geheimtreffen, das von einem Spitzel verraten wurde, wird Reichwein von der Gestapo verhaftet. Nach dreieinhalb Monaten Haft in den Folterkellern der Gestapo wird er in einem Schauprozess vor dem Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und Stunden später hingerichtet.
 
  Quelle: "...in der Entscheidung gibt es keine Umwege".
Adolf Reichwein 1898-1944, von Ulrich Amlung, München 1994.

Fotos: Dr. Martin Ulner und Henning Nolte